Familienunternehmen Optik Dumas

Damals, in den Nachkriegsjahren, musste man schon mit einer besonderen unternehmerischen Tugend – nämlich Risikobereitschaft – ausgestattet sein, um ein sicheres Angestelltenverhältnis aufzugeben und dafür den ungewissen Weg in die Selbstständigkeit zu wagen. Dieser Schritt hat sich für den Augenoptiker Gerhard Dumas mehr als gelohnt und die Entwicklungsgeschichte seines Fachbetriebs kann im Rückblick als Bestätigung des Sprichworts „ Wer wagt, gewinnt “ betrachtet werden.

Dabei war der Anfang alles andere als leicht, als sich Gerhard Dumas 1952 dazu entschloss, ein eigenes Geschäft zu eröffnen. Zuvor hatte er seine Lehr- und Ausbildungszeit in Karlsruhe verbracht und dort auch entscheidende praktische Erfahrungen gesammelt. Als ihm dann im Oktober 1952 die Möglichkeit geboten wurde, die Verkaufsfläche des Schuhgeschäfts Scharmann in der Pfinztalstr. 22 zu übernehmen, griff er beherzt zu. Da die räumlichen Verhältnisse dort äußerst beengt waren, blieb ihm nichts anderes übrig, als zu improvisieren. So wurden die Brillenfassungen in den Kartons und Schuhregalen des vorigen Besitzers untergebracht.

Mit der Heirat im Jahr 1953 und der bestandenen Meisterprüfung im Augenoptikerhandwerk 1954 wurde der Grundstein zu einem sich kontinuierlich entwickelnden Familienbetrieb gelegt. Dank der tatkräftigen Unterstützung seiner Ehefrau Ruth wurden die anfänglich entbehrungsreichen Jahre gemeinsam bewältigt.

In den darauffolgenden Jahrzehnten verfolgte man den Weg der Konsolidierung und des Aufbaus konsequent weiter. Die mit Hilfe einer sich allmählich verbessernden Auftragslage erzielten Gewinne wurden direkt wieder in das Geschäft investiert, um den Aufwärtstrend zu forcieren. Aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung, des technologischen Wandels sowie der Ausdehnung der Produktpalette, wurde es mit der Zeit zwingend notwendig, sich nach geeigneteren Räumlichkeiten umzusehen. Deshalb erwarb Gerhard Dumas 1973 das heutige Geschäftsgebäude in der Pfinztalstr. 20 und seine Tochter Daniela begann ihre Laufbahn als Augenoptikerin. Im Zuge der Erweiterungs- und Modernisierungsmaßnahmen wurde auch die Sortimentsstruktur den veränderten Bedürfnissen angepasst. In diesem Zusammenhang sind unter anderem die Kontaktlinsen neu ins Programm aufgenommen worden. Zwei Jahre später stieß mit Schwiegersohn Dieter ein weiteres Familienmitglied zum Betrieb.

Im Dezember 1981 wurde modernisiert und dabei eine weitere Ausdehnung der Verkaufs- und Ladenfläche vorgenommen. Die Werkstatt wurde ins hintere Gebäude verlegt und die Räumlichkeiten für die Sehschärfenbestimmung und Kontaktlinsenanpassung wurden den gestiegenen Erfordernissen entsprechend vergrößert. Damit konnte die Dekorations- und Auflagefläche nahezu verdoppelt werden. Außerdem wurden zwei zusätzliche Anpassplätze geschaffen, weil mit Sohn Marco das dritte Familienmitglied in die Zunft der Augenoptiker eintrat.

1993 wurde erneut unter Mitwirkung seiner mitarbeitenden Kinder Daniela, Marco und Schwiegersohn Dieter ein Umbau mit komplett neuer Inneneinrichtung und gleichzeitiger Ladenflächenvergrößerung durchgeführt. Dabei legte man großen Wert auf eine Symbiose aus Moderne und Gemütlichkeit in klimatisierten Räumen um ein angenehmes Einkaufen auch in den Sommermonaten zu ermöglichen.

Am 01.01.2001 war das Lebenswerk von Gerhard Dumas vollendet. Die Firma Optik Dumas wurde an seine Kinder übergeben. Sein Wunsch nach einer großen Familie ist sowohl geschäftlich als auch privat in Erfüllung gegangen, da sich mit Schwiegertochter Martina nun das letzte Familienmitglied ebenfalls eifrig am Geschäftsbetrieb beteiligt. Leider war es ihm nicht vergönnt, sein 50 jähriges Jubiläum selbst mitzuerleben.

Nach 71 Jahren sind nun auch die Nachfolger in die Jahre gekommen und die Optik Dumas GmbH wurde zum 31.12.2023 dauerhaft geschlossen.